IG Metall Halberstadt
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29.03.2024, 02:03 Uhr

Aktuelle Rentendebatte

Hartmut Meine kritisiert Debatte über ostdeutsche Renten

  • 03.12.2015
  • Aktuelles

Magdeburg – In der aktuellen Rentendebatte wird wider besseren Wissens der Eindruck erweckt, dass die Rentnerinnen und Rentner im Osten eine deutlich höhere Rente erhalten als die Beschäftigten im Westen der Republik. Diese Darstellung verkennt bewusst die tatsächliche Situation.

„Es wird derzeit der Eindruck erweckt, dass die Rentnerinnen und Rentner im Osten in Saus und Braus von ihrer Rente leben können. Das hat nichts mit der Realität im Osten zu tun. Es wird bewusst ein Keil zwischen Rentnerinnen und Rentner im Osten und Westen getrieben,“ kritisiert Hartmut Meine, IG Metall-Bezirksleiter für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.

 

In der Öffentlichkeit wird verschwiegen, dass die Entgelte im Osten immer noch niedriger sind und die Arbeitslosigkeit deutlich höher ist als in den westlichen Bundesländern. So erhält ein Beschäftigter in einem tarifgebundenen Betrieb der Metall- und Elektroindustrie Sachsen-Anhalt rund 2.700 Euro monatlich. In Niedersachsen beträgt das vergleichbare Entgelt monatlich rund 2.860 Euro. Während die Beschäftigten in Niedersachsen 35 Stunden arbeiten, arbeitet in Sachsen-Anhalt ein Beschäftigter für das tarifgliche Entgelt 38 Stunden. In Anbetracht der niedrigeren Entgelte sind die Renten entsprechend niedriger als im Westen.

 

Richtig ist, dass die Berechnung der Renten zwischen Ost und West vereinheitlicht werden muss. Die IG Metall plädiert seit Jahren für eine systematische Vereinheitlichung der Rentenberechnung. Änderungen dürfen aber nicht zu Lasten der heutigen und zukünftigen Rentnerinnen und Rentner gehen, betont Meine.

 

(Presseinformation der IG Metall Bezirksleituns Niedersachsen-Sachsen-Anhalt Nr. 82/2015)