IG Metall Halberstadt
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19.04.2024, 22:04 Uhr

Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie 2018

Warnstreik bei KSM Castings Group GmbH in Wernigerode

  • 09.01.2018
  • Aktuelles, Metall und Elektro

In der aktuellen Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie wurden die Beschäftigten der KSM Castings Group GmbH in Wernigerode für den 9. Januar 2018 in der Zeit von 13.00 bis 14.00 Uhr zu einem Warnstreik vor dem Werkstor aufgerufen.

Die IG Metall fordert für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Sachsen-Anhalt eine Erhöhung der Entgelte ab dem 1. Januar um 6,0 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Gleichzeitig fordert sie tarifvertragliche Wahlregelungen für eine verkürzte Vollzeit auf bis zu 28 Wochenstunden bis zu zwei Jahren mit der Möglichkeit einer finanzielle Unterstützung bei der Pflege von Angehörigen, bei der Kindererziehung und für Beschäftigte im Schichtbetrieb und anderen belastenden Arbeitszeitmodellen.

Bislang hat es kein akzeptables Angebot seitens der Arbeitgeber gegeben. „Im Gegenteil!“, kommentiert Tatjana Stoll, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Halberstadt. „Das in der zweiten Tarifverhandlung in Sachsen Anhalt Mitte Dezember 2017 abgegebene Angebot von 2 Prozent ab 1. April 2018 für 12 Monate und einer Einmalzahlung von 200,- Euro für die Monate Januar bis März 2018 ist eine Provokation. Dieses Angebot ignoriert völlig die hervorragende wirtschaftliche Lage in Deutschland. Die Wirtschaft brummt. Der Metall- und Elektroindustrie auch in Sachsen Anhalt geht es so gut, wie selten.“

„Genauso unverschämt ist es“, so Stoll weiter, „dieses Scheinangebot mit Gegenforderungen zu verbinden, die praktisch die Aufhebung 38-Stundenwoche nach oben und die Abschaffung der Mehrarbeitszuschläge bedeuten.

Damit werden weder die Beiträge der Beschäftigten an den guten Gewinnen der Betriebe berücksichtigt. Noch wird dem Bedürfnis der Beschäftigten an Arbeitszeiten Rechnung getragen, die zu Ihrem Leben passen. Die Flexibilisierung der Arbeitszeiten der vergangenen Jahre ist vor allem nur den Arbeitgebern zu Gute gekommen. In den meisten Betrieben werden die Arbeitszeiten nur noch vom Markt und den Kundenwünschen bestimmt. Privatleben spielt dabei überhaupt keine Rolle mehr.

Mit ihrem Angebot zwingen uns die Arbeitgeber erst recht, Warnstreiks durchzuführen “, so Tatjana Stoll.


Weitere Warnstreiks sind geplant.